Referent*in
Pädagogische Geschlossenheit – Konsens beim Regelwerk und dessen Umsetzung
Regeln zum sozialen Umgang miteinander, zur Schulorganisation, Klassenregeln, aber auch Sondervereinbarungen mit einzelnen Schüler*innen sind ebenso Bestandteile eines Regelwerks wie die notwendigen Reaktionen und Sanktionen in Situationen, in denen sich die Beteiligten nicht an die vereinbarten Regeln halten. Soweit die Theorie. In der Praxis zeigt sich: Erst wenn die getroffenen Vereinbarungen von allen getragen und im Alltag umgesetzt werden, verdienen sie den Namen Regelwerk. Dann sind sie ein wichtiger Beitrag zur Gewaltprävention, zur Entlastung der Lehrer*innen (auch im Sinne der Burn-out-Prophylaxe) und – durch die Stärkung der Kooperation im Kollegium – ein starker Baustein zur Schulentwicklung.
Ziele:
Die Arbeit am Regelwerk ist ein heikler Prozess, weil es um die Gratwanderung zwischen individueller Freiheit der Lehrer*innen und pädagogischer Geschlossenheit des Kollegiums angesichts von Respektlosigkeiten, auffälligen Verhaltens, nicht akzeptabler Umgangsformen oder Gewalt geht. Nach oftmals frustrierenden Erfahrungen mit uneinheitlichen Vorgehensweisen erleben es die Kolleg*innen als deutliche Entlastung, wenn in wichtigen Fragen alle „an einem Strang ziehen“. Das stärkt das eigene „Standing“, macht viele unnötige Diskussionen überflüssig und gibt Kraft und Zeit für die eigentliche pädagogische Arbeit. Für die Schülerinnen und Schüler bedeutet dies eine klare Orientierung für den Alltag. Kinder und Jugendliche (und übrigens auch Lehrer*innen), die ansonsten Opfer bestimmter Situationen würden, erleben, dass die Lehrer*innen Verantwortung übernehmen, Position beziehen, und fühlen sich dadurch geschützt. Neben den individuellen Vorteilen für den einzelnen Lehrer/die einzelne Lehrerin und die Schülerinnen und Schüler zeigt sich aber auch, dass diese manchmal mühsame Arbeit der Konsensfindung als wesentlicher Beitrag zur Weiterentwicklung des Kollegiums erlebt wird. Tatsächliche und vermeintliche Meinungsverschiedenheiten können bereinigt werden, durch die externe Moderation kommt festgefahrene Kommunikation wieder in Gang, der „Mannschaftsgeist“ nimmt (wieder) zu, die notwendige Stärkung einer wertschätzenden Feedbackkultur tut allen gut.
Inhalte:
- Klärung der Ausgangslage: Mit welchen Phänomenen haben wir es zu tun, was sind die Hintergründe, was lässt sich daraus an Anforderungsprofil für die Schule ableiten?
- Positive Autorität als pädagogische Grundhaltung
- Vorbedingungen und Mehrwert pädagogischer Geschlossenheit
- Bestandsaufnahme zum Regelwerk: Wo fehlen Regeln, wo hapert es bei der Umsetzung, wo haben Sie keine angemessenen Sanktionen, wo müssen Sie für mehr pädagogische Geschlossenheit sorgen?
- Erarbeitung von Konsens-Lösungen für die wichtigsten Problemlagen im Fishbowl (Innenkreis-Außenkreis-Methode)
- Planung der Weiterarbeit, Sicherung der Ergebnisse (Feedbackkultur!) und der Nachhaltigkeit des Prozesses
Kollegiumsinterne Fortbildung. Bitte nehmen Sie Kontakt mit uns auf, um einen Termin zu vereinbaren und um detaillierte Absprachen zur Fortbildung zu treffen.
- nach Vereinbarung