Bildungswerk Aachen

Systemische Familientrauerberatung - Große Basisqualifikation Trauerbegleitung

Zertifiziert durch den Bundesverband Trauerbegleitung e. V.

Niemand stirbt für sich allein und niemand trauert allein. Menschen haben Familien. Die unterschiedlichen Reaktionen und Bedarfe Trauernder in Familien, Arbeitskontexten, Systemen oder Netzwerken zu beraten und nicht als ein Gespräch zwischen zwei Personen zu betrachten, ist wesentlicher Schwerpunkt der Fortbildung. Wie können Trauer und (Abschieds-)Schmerz in der Beratung angemessen und hilfreich thematisiert werden? Schmerzvolle Erfahrungen, insbesondere Trauer, als solche zu thematisieren, sie zu würdigen und ihnen in Beratung und anderen unterstützenden Settings einen angemessenen Raum zu geben und lösungsorientiert zu bearbeiten, ist Ziel dieser Fortbildung.

Ziele:
In dieser Fortbildung erweitern Sie Ihre Kompetenz in der Trauerberatung auf der Grundlage des systemischen familientherapeutischen Ansatzes. Spezielle Zielgruppen wie Kinder, Männer, Menschen mit Einschränkung, Migrant*innen etc. sind in diese Qualifikation integriert. Sie erlangen und erweitern systemische Beratungskompetenzen, Fähigkeiten im Verstehen innerindividueller Problemlagen und interindividueller Probleme und erhalten Anregungen für hilfreiche Lösungen, Krisenintervention und Selbstfürsorge.
Die Fortbildung beschäftigt sich mit theoretischen und wissenschaftlichen Ansätzen zu Trauerprozessen, Trauerberatung und Trauerbegleitung. Die fachlichen, spirituellen, emotionalen und methodischen Kompetenzen im Umgang mit Trauernden werden geschult. Das Fachwissen zu Trauer, Trauerreaktionen, Trauerverläufen, trauerspezifischen Arbeitsmethoden und Gesprächstechniken werden erweitert und vertieft.

Inhalte:

  • Merkmale systemischer Beratung
  • Systemische Fragetechniken
  • Auswirkung von Krankheit auf die Familie
  • Konstruktivismus
  • Joining, Anliegen und Zielklärung
  • Allparteiliche Gesprächsführung
  • Aktiv intervenierende Gesprächsführung
  • Reframing
  • Genogrammarbeit (Selbsterfahrungsanteil)
  • Skulpturarbeit
  • Familienbrett
  • Trauer nach systemischen Ansätzen
  • Trauer bei Kindern
  • Prinzipien systemischer Konfliktlösung
  • Arbeit mit Dilemmata
  • Visualisierungen
  • Systemische Methodenvielfalt
  • Deeskalierende Kommunikation, Moral und Ethik, Resilienz
  • Reflexion und Supervision eigener Fälle


Kunstanalogische Methodenvielfalten werden durch Malerei, Tanz, Musik und Theater angewendet.


Methoden:
Begleitung der Teilnehmer*innen in der Praxis, Praxistransfer durch Fallbesprechungen, Aufstellungsarbeit, Rollenspiele und Simulationen und Filmsequenzen. Vermittlung der Inhalte u. a. durch systemische kunstanaloge und körperorientierte Methoden sowie durch Selbsterfahrungen eigener Verluste, Abschieden und Krisen.

Zur Vertiefung der theoretischen Inhalte finden 2 x 8 Begleitungen als Übungstrauerberater statt. Die praktische Arbeit muss in Verlaufskontrollen dokumentiert werden.

Die abendlichen Onlinetermine umfassen Gruppensupervisionen bzw. praktische, berufsbezogene Fragen zu Arbeiten mit trauernden Menschen.

Die Abschlussarbeit besteht aus einer Abschlussarbeit und einem Abschlusskolloquium.


Zielgruppe:
Ärzt*innen, staatlich examinierte Gesundheits- und Krankenpfleger*innen, staatlich examinierte Altenpfleger*innen, Erzieher*innen, Sozialpädagog*innen, Seelsorgende, Physiotherapeut*innen aus Einrichtungen des Gesundheitswesens

Diese Fortbildung ist zertifiziert nach den Standards „Große Basisqualifikation“ des Bundesverband Trauerbegleitung e. V.


Referenten: