Bildungswerk Aachen

Lernen im Projekt – Pädagogischer Fachtag für Schulen im Transformationsprozess

Eine Vielzahl von Schulen hat für sich erkannt, dass die Schule für das 21. Jahrhundert neue Wege gehen muss. Gefragt sind:

  • Neue Lern- und Arbeitsformen
  • Ein anderer Blick auf die Notwendigkeiten von Lerninhalten und Methoden
  • Neue angepasste Organisationsstrukturen, zeitliche und räumliche Gestaltung
  • Die Weiterentwicklung des Rollenverständnisses der Lehrenden
  • Eine wertschätzende Beziehungskultur
  • Die Bereitschaft zu multiprofessioneller Kooperation
  • Konzepte einer „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE)
  • Die Öffnung der Schule in den Sozialraum und in die Gesellschaft (Motto: „Die Welt in die Schule, die Schule in die Welt“)


Perspektivisch geht es in diesem Sinne also nicht mehr um die Reform der bestehenden Schule, sondern um einen Transformationsprozess. Im Fokus steht dabei nicht nur die Entwicklung und Umsetzung neuer Konzepte, sondern v. a. auch die Bereitschaft, Strukturen und Organisationsformen entsprechend anzupassen (weg von der Zerstückelung in Fächer und der Taktung in kleine Zeiteinheiten) und als vielleicht größte Herausforderung: Die notwendige Veränderung der Haltung und des Rollenverständnisses der Lehrenden.

Lernen im Projekt kann im Transformationsprozess als die Lernform der Wahl bezeichnet werden, wenn eine Schule ihre Schüler*innen auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereiten will. Es handelt sich um eine Form selbstgesteuerten Lernens, die auf den Erwerb fachlicher, sozialer, personaler, methodischer und von Handlungskompetenzen abzielt. Es durchläuft immer bestimmte Phasen, ist fächerübergreifend konzipiert und nutzt unterschiedliche Methoden und Lernorte. Projektlernen setzt auf Eigenständigkeit und Kooperation und fördert „Metakompetenzen“ wie Teamarbeit und Konfliktfähigkeit. Die Projektlehrer*innen fungieren als Lernbegleiter*innen und Coachin/Coach.

Eine Erklärung dafür, dass die Chancen von Projektlernen in Schule so wenig genutzt werden, liegt darin begründet, dass Lernen im Projekt von allen Beteiligten als große Herausforderung wahrgenommen wird, die sowohl an systemische wie an persönliche Grenzen rührt:

  • Schule als System und die beteiligten Lehrer*innen müssen den Paradigmenwechsel von der Wissensvermittlung zur Potenzialentfaltung radikal ernst nehmen.
  • Projektlernen verlangt von den Lehrenden eine umfassende Haltungsänderung und ein neues Rollenverständnis als Lernbegleiter*innen.
  • Projektlernen muss als Konzept systemisch verankert und als fester Bestandteil des Schulkonzepts und der Schulorganisation angelegt sein.
  • Es fordert von Schülerinnen und Schülern echte Eigenverantwortung.


Ziele:
Angesichts der vielfältigen und anspruchsvollen Aufgaben ist es hilfreich, dass Schulen, die auf dem Weg sind, sich im geschlossenen Kollegium im Rahmen von Pädagogischen Tagen die Zeit nehmen, um gemeinsame Haltungen zu entwickeln. Wir möchten mit unserem Angebot zur Unterstützung und Vernetzung dieser Schulen in NRW beitragen. Begleitet wird das Lernen im Projekt Angebot von Ideen zur Kooperation und gegenseitigem Erfahrungsaustausch, über die gemeinsame Entwicklung von Konzepten und Materialien bis hin zur Entwicklung gemeinsamer Fortbildungsangebote.

Inhalte:
Konkret geht es um Themen und Fragestellungen wie:

  • Einführung in die Theorie von Lernen in fächerübergreifenden Projektzeiten – Warum machen wir das?
  • Ideenhandreichung zur konkreten Umsetzung – Wie funktioniert so ein Projekt?
  • Best Practice Ansätze – Wie machen es andere und was können wir davon gebrauchen?
  • Individuelles und selbstorganisiertes Lernen – Wie erarbeiten wir fachspezifische Arbeitsmaterialien?
  • Leistungsbewertung – Was sind Systeme für kompetenzorientierte Rückmeldungen?
  • Einarbeitung neuer Kollegen – Wie können wir alle mitnehmen?
  • Angemessene Strukturen und schulorganisatorische Fragestellungen – Wie mutig können wir mit Blick auf den Lehrplan sein?
  • Gegenseitige Inspiration und Ermutigung – Wie bleiben wir im Austausch?


Kollegiumsintere Fortbildung. Bitte nehmen Sie Kontakt mit uns auf, um einen Termin zu vereinbaren und um detaillierte Absprachen zur Fortbildung zu treffen.

Referent/Referentin: